Dorfkirche Rosenow

Dass in der Uckermark früher ganze Dörfer verkauft wurden, belegt eine Urkunde aus dem Jahr 1326, in der der Verkauf des Dorfes Rosenow von Herzog Heinrich II zu Mecklenburg an seine Frau Lutgard festgehalten wurde.

Schon 7 Jahre später verkaufte diese das Dorf weiter an das Zisterzienser-Nonnenkloster zu Boitzenburg, die dann bis 1539 Eigentümer blieben. In der Folge der Reformation wurde 1539 das Kloster aufgelöst, der Kurfürst Joachim II veräußerte das Dorf sowie das gesamte Klosterland an den Landvogt Hans Georg von Arnim, dessen Familie dann bis 1945 die Geschicke wesentlich mitbestimmen sollte.

Der Dreißigjährige Krieg in Verbindung mit der Pest führte zur vollständigen Entvölkerung Rosenows. Das Schicksal wurde später 1680 besiegelt, als bei der Wiederbesiedlung von Haßleben auch die Dorfkirche neu aufgebaut werden sollte. Da dort die Dachsteine fehlten, wurde die Rosenower Kirche abgedeckt, die so der Witterung preisgegeben war und verfiel.

Auf Betreiben und mit Unterstützung von Georg Dietloff von Arnim wurde das Dorf 1747 wieder neu besiedelt und aufgebaut. 1753 folgte der Aufbau der Kirche auf den Fundamenten der alten Kirche. Bereits am 22. September 1754 konnte die Einweihung gefeiert werden. Drei Jahre später wurde der königliche Bildhauer C.P. Glume aus Berlin beauftragt, eine Kanzel zu bauen. Von ihm stammen auch die Kanzeln in Hardenbeck, Berkholz und Naugarten.

Die letzte große Anschaffung war 1896 der Einbau der Orgel von Albert Hollenbach (1850-1904). Dieser Neuruppiner Orgelbauer war drei Jahre Schüler bei Friedrich Ladegast in Weißenfels, einem der bedeutendsten Orgelbauer Mitteldeutschlands in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Orgel in Rosenow hat ein Manual, Pedal und 7 Register. Sie wurde 1995 restauriert und kann seitdem wieder sehr gut bespielt werden.